In einer Welt, die von digitalen Medien durchdrungen ist, stehen Eltern vor der Herausforderung, einen gesunden Umgang mit Medien für Kinder und Jugendliche zu fördern. Medienprävention spielt dabei eine entscheidende Rolle, und es ist von großer Bedeutung, die Herausforderungen zu verstehen und wirksame Strategien zu entwickeln. Als frisch gebackene Multiplikatorin auf dem Gebiet der Medienprävention teile ich heute einige Einblicke und Empfehlungen, um eine ausgewogene Medienumgebung für unsere jungen Generationen zu schaffen.
Bevor wir tiefer in das Thema eintauchen, ist es wichtig, den Begriff Medienprävention zu klären. Dieser bezieht sich auf alle Maßnahmen, die ergriffen werden, um einen bewussten und verantwortungsbewussten Umgang mit Medien zu fördern. Dies umfasst nicht nur den Schutz vor potenziellen Risiken, sondern auch die Förderung von Medienkompetenz. Darum ist es wichtig, das Thema frühzeitig und auch immer wieder zu besprechen.
Kinder und Jugendliche werden mit einer Vielzahl von Medienangeboten konfrontiert, von sozialen Medien (“BeReal”, “TikTok”, “Snapchat”, “Pinterest”, “Instagram”, “Twitch” “Knuddels”, usw.) über Online-Spiele (“Minecraft”, “FIFA”, “Fortnite”, usw.) bis hin zu Video-Streaming-Diensten (“You-Tube”, “Netflix”, “Disney+”, “Amazon Prime Video”, usw.). Dabei lauern jedoch verschiedene Risiken, darunter Cybermobbing, Cybergrooming, übermäßiger Konsum und der Zugang zu ungeeigneten Inhalten. Beispiele für konkrete Risiken könnten Situationen sein, in denen Kinder unangemessene Inhalte online finden oder Opfer von Mobbing in sozialen Medien werden.
Du als Elternteil solltest dich bewusst mit den potenziellen Risiken der Medien auseinandersetzen und gemeinsam mit deinem Kind Strategien entwickeln, um diese zu minimieren. Dazu könnten spezifische Maßnahmen gehören, wie das Festlegen von Bildschirmzeiten, die Verwendung von Kindersicherungen oder die gemeinsame Auswahl von altersgerechten Inhalten. Jedes Spiel, jede App und auch jeder Online-Streaming-Dienst bietet über das Menü “Einstellungen” mittlerweile Möglichkeiten, bestimmte Inhalte zu blocken.
Ein paar Risiken, erkläre ich dir hier kurz:
Dabei handelt es sich um eine gefährliche Methode, bei der Erwachsene über das Internet Kontakt zu Minderjährigen suchen, um sexuelle Kontakte zu initiieren. Die Täter/Täterinnen tarnen sich oft in Online-Chats oder Communities als Gleichaltrige oder empathische Erwachsene mit ähnlichen Erfahrungen und Interessen, um das Vertrauen der Kinder oder Jugendlichen zu gewinnen. Das Ziel ist, eine emotionale Bindung aufzubauen, um später sexuelle Handlungen zu ermöglichen.
Cybermobbing oder auch Cyberbullying bezeichnet das Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen von Menschen mithilfe von digitalen Kommunikationsmitteln wie Smartphones, E-Mails, Websites, Foren, Chats und Online-Communities. Dabei werden negative Handlungen und Angriffe über das Internet oder digitale Plattformen ausgeführt, um dem Opfer emotionalen oder sozialen Schaden zuzufügen.
Im Online-Bereich werden Kinder und Jugendliche regelmäßig mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, bei denen die Teilnehmenden ihre Handlungen filmen und die Videos über Plattformen wie YouTube und TikTok teilen. Der Anreiz liegt oft in der Hoffnung auf Likes und damit verbundener Anerkennung. Viele dieser Herausforderungen werden schnell populär wie die Ice Bucked-Challange und verbreiten sich rasch über Social Media. Sie reichen von harmlosen Aktivitäten bis hin zu riskanten Challenges, die ernsthafte gesundheitliche Schäden verursachen können – Wie bei der äußerst gefährliche „Tide Pod Challenge“, bei der es darum ging, auf Waschmittel-Pods zu beißen.
Viele Grundschulkinder sind heutzutage bereits auf WhatsApp aktiv und stoßen dabei auf verschiedene Arten von Kettenbriefen. Oft können sie den Inhalt nicht vollständig einschätzen und neigen dazu, solche Nachrichten vorsorglich weiterzuleiten. Während die Mehrheit der geteilten Inhalte harmlose Scherze sind, enthalten manche Kettenbriefe auch bedrohliche Elemente wie Todesdrohungen, Gruselgeschichten oder Nachrichten, die einen erheblichen sozialen Druck auslösen, indem sie beispielsweise die Beliebtheit eines Kindes messen. Hinter den Kettenbriefen stehen verschiedene Motive wie Macht ausüben, Langeweile oder das Fehlen von Aufgaben. Besonders relevant wird die Funktion von WhatsApp-Kettenbriefen als “Sozialbarometer”: Kinder messen ihre Beliebtheit oft anhand der Anzahl der zurückgeschickten Nachrichten. Es ist wichtig zu beachten, dass scheinbar harmlose Kettenbriefe einen erheblichen sozialen Druck auf Kinder ausüben können.
Der ungezügelte Konsum von digitalen Medien kann für Kinder und Jugendliche weitreichende Folgen haben, die über den Bildschirm hinausgehen. Diese Auswirkungen reichen von emotionalen Belastungen bis hin zu ernsthaften psychischen Störungen. Ein bewusster Umgang mit Medien und die Förderung von Medienkompetenz sind daher von entscheidender Bedeutung, um die psychische Gesundheit der jungen Generation zu schützen.
Es liegt in deiner Verantwortung, dein Kind stark für aufkommende Gefahren zu machen.
Das Thema Medienprävention und Medienkompetenz ist so komplex und entwickelt sich stetig weiter, dass ich von Zeit zu Zeit Workshops zu diesem Thema anbiete. Wenn auch du auf dem Laufenden zu diesem Thema gehalten werden möchtest oder an meinem Workshop teilnehmen möchtest, dann trage dich gerne in den Newsletter ein und verpasse keine Infos mehr.